Datum: Freitag, 25. Mai 2018 | Zeit: 18:30 – 21:30 Uhr
Ort: Landgasthof Keller, Riedweg 2, 88662 Überlingen-Lippertsreute
Martin Luther hat vor über 500 Jahren mit 95 Thesen auf die Missstände in der vorreformatorischen Kirche hingewiesen und damit die Reformation eingeleitet. Als Beitrag zum Lutherjahr 2017“ präsentierten Slow Food Deutschland e. V. und MISEREOR „95 Thesen für Kopf und Bauch“ für die ‚Reformation‘ unserer Ernährung. Sie machen damit auf die eklatanten Missstände und die Reformbedürftigkeit unserer Nahrungsmittelproduktion aufmerksam. Während das Jubiläum inzwischen abgeschlossen ist, entfalten die Handlungsfelder Ernährung und Landwirtschaft ihre gesellschaftliche Brisanz erst noch. Immer mehr Konsumenten möchten wissen, woher ihre Lebensmittel kommen, wie sie hergestellt werden und welche Auswirkungen ihre Produktionsweise auf Mensch, Tier und Umwelt hat. Slow Food und MISEREOR unterstützen diesen Prozess aktiv mit einer bundesweiten Veranstaltungsreihe, um den gemeinsamen Dialog über unsere Ernährung zu vertiefen.
Am 25. Mai steht das Thema „Genießen“ im Fokus der gemeinsamen Aktion von Slow Food Deutschland e. V. und MISEREOR für die ‚Reformation‘ unserer Ernährung. Durchschnittlich verbringt der Mensch zehn Jahre seines Lebens mit Essen und dessen Zubereitung. Gemeinsam Essen bedeutet idealerweise gemeinsam Sein, Zeit für Gespräche, Austausch, Dazugehören, Identität und nicht zuletzt gemeinsames Genießen. Die Forderung nach Genuss mit Verantwortung ist für Slow Food und MISEREOR politisch zentral: Bewusste Verbraucher, die mit Gabel und Messer darüber entscheiden, welche Art der Lebensmittelherstellung sie unterstützen, sind Teil einer aktiven Transformation unserer Ernährungswelt. Sie fordern, dass Nahrungsmittelproduktion wieder zurückkehrt in die Regionen und zur Aufgabe lokaler Politik wird. Unsere Essgewohnheiten dürfen nicht länger Schaden im globalen Süden anrichten.
Wie lässt sich die Aufmerksamkeit für das Genießen in einen gesamtgesellschaftlichen Kraftakt bündeln? Wie gelangen wir zu mehr Wertschätzung für Qualität, Geschmack und Vielfalt unserer Grundnahrungsmittel und deren Weiterverarbeitung bis auf den Teller? Diesen und weiteren Fragen gehen die folgenden Experten und Expertinnen gemeinsam mit den Teilnehmern nach. @Fotocredit