Kann guter, sauberer und fairer Tee Armut bewältigen?

Online Verkostung mit Diskussion

Partner: Slow Food Deutschland e.V.

Mit etwa 70.000 getrunkenen Tassen pro Sekunde ist Tee nach Wasser das beliebteste Getränk der Welt. Von seinen Ursprüngen als alte Heilpflanze in Asien hat sich Tee weltweit verbreitet – viele von uns können sich einen Tag ohne eine Tasse Tee nicht vorstellen. Entsprechend milliardenschwer ist die Teeindustrie. Sie beschäftigt Millionen von Menschen, jedoch oft unter menschenverachtenden und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und Einkommen.
Deshalb hatte Slow Food Deutschland zu einer Online-Veranstaltung inklusive Verkostung eingeladen. Im Mittelpunkt stand dabei der Blick hinter die Kulissen von Tee-Produktionen und der Geschmack von gutem, sauberen und fairem Tee. Welche Rahmenbedingungen braucht er und wie schmeckt er?

Ein guter, sauberer und fairer Tee schmeckt natürlich auch besser! Deshalb wollte Slow Food am 27. Oktober den Abend beim Verkosten verschiedener Teesorten verbringen.

Der Großteil der weltweiten Teeproduktion findet auf großen Plantagen statt. Arbeiter*innen leben oft auf oder in der Nähe der Ländereien, in denen sie arbeiten. Niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen sind weit verbreitet. Selbst wenn auf einer Teeplantage der nationale Mindestlohn erreicht wird, besteht immer noch eine beträchtliche Lücke zwischen diesem und existenzsichernden Löhnen. Die meisten Bauernfamilien nutzen notgedrungen giftige Pflanzenschutzmittel und chemischen Dünger beim Tee-Anbau. Die losen Teeblätter verkaufen sie zu niedrigen Preisen an Zwischenhändler*innen, der Gewinn ist entsprechend gering. Kleine Teebäuer*innen haben oft sehr kleine Parzellen und verlassen sich auf nahe gelegene Teeplantagen als Verbindung zu den größeren Märkten, was bedeutet, dass diese Produzent*innen wenig Einfluss haben, um ihr Einkommen zu verbessern.
Aber es gibt auch Beispiele für einen guten, sauberen und fairen Teeverzehr. In den letzten Jahren wurden weltweit Projekte gestartet, die das Leben der Tee-Bäuer*innen und Tee-Sammler*innen deutlich verbessern.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes „Edible Connections“,  ein Bildungsprojekt vom Slow Food Deutschland, bei dem zwei Schulklassen über Kontinental- und Sprachgrenzen hinweg an zukunftsfähigen Lösungen für unser Lebensmittelsystem arbeiten. Hierzu kommunizieren sie live via Videokonferenz mit ihren Austauschpartner*innen aus dem globalen Süden.

Leistungen

  • Entwicklung des Veranstaltungsformats
  • Organisation und Umsetzung der Aktion
  • Einbindung von verschiedenen Experten/innen zum Thema